Das Osterkreuz

Enstehung des Kreuzes in der diakonischen Arbeit von Schloss Klaus

Man kann nicht umhin, bei der Entstehungsgeschichte dieses Kreuzes auch an das Bibelwort zu denken:

“Der Stein* den die Bauleute für wertlos erachtet haben, [* in unserem Fall: das Holz] erwies sich als der bedeutendste von allen…” (Psalm 118, 22)

Enstehung

Toni Ulbing, der ehemaliger Leiter der Holzwerkstatt der DIG-Tagesheimstätte in Kirchdorf stellte mit den von ihm betreuten Menschen mit Beeinträchtigungen ein hölzernes Schaukelpferd her. Nachdem es fertig war, wurden wie üblich Sägespäne und Holzreste auf einen Haufen zusammengekehrt.

Unter diesem Abfall entdeckte Toni ein paar Bruchstücke, in denen er das Potenzial sah, dass daraus noch etwas Schönes entstehen könnte. Er nahm einige dieser Holzreste, bearbeitete sie weiter und fügte sie ineinander. Auf diese Weise entstand ein Kreuz, das sowohl die Botschaft vom leeren Kreuz auf Golgatha als auch das Evangelium vom leeren Grab des auferstandenen Messias anschaulich zum Ausdruck brachte.

Eine Zeit lang hing das neue, ungewöhnliche Kreuz an der Wand der Tagesheimstätte, bis eines Tages ein Freund auf dieses unkonventionelle Symbol des Evangeliums aufmerksam wurde und sich danach erkundigte. Toni erklärte ihm: “Das ist nichts Besonderes, es ist nur ein Kreuz aus Abfallholz. Das leere Kreuz erinnert mich an Karfreitag und das leere Grab an den Ostermorgen.” Dieser Freund bat Toni schließlich darum, so ein Kreuz auch für ihn herzustellen.

Auch die nächsten Exemplare des Kreuzes wurden aus Freundschaft angefertigt, neben der täglichen Arbeit in der Tagesheimstätte. Eines Tages bat jemand um ein solches Kreuz in verkleinertem Maßstab. Dieses Stück wurde zum Prototyp des Osterkreuzes in der heute gebräuchlichsten Gestalt.

Heute fertigen die Menschen mit Beeinträchtigungen in den Holzwerkstätten der DIG in Kirchdorf und Windischgarsten jährlich mehrere hundert Osterkreuze an – jedes Stück in sorgfältiger und liebevoller Handarbeit.

Symbolische Bedeutung

Wie jedes Kunstwerk inspiriert auch das schlichte Osterkreuz – auch „Auferstehungskreuz“ genannt – seine Betrachter dazu, die symbolischen Aussagen zu entdecken.

Die wichtigsten Elemente der Deutungsmöglichkeiten des Osterkreuzes widerspiegeln die Säulen unseres christlichen Glaubens.

1. Das Kreuz: Jesus starb für uns, um uns von aller Schuld zu befreien, die uns Menschen von Gott trennt.

2. Das leere Grab: Der “Sorgenstein” ist von höherer Hand weggerollt worden. Das Grab Jesu ist leer. Jesus hat mit seiner Auferstehung den Tod überwunden. Der lebendige Herr Jesus Christus will in meinem Leben Raum gewinnen.

3. Mehr noch, das Osterkreuz der DIG entstand aus Holzresten, die in den Händen eines Meisters zu etwas wunderbarem Neuem wurden. Dieses Kreuz will uns daher zusprechen: Der Scherbenhaufen meiner zerbrochenen Hoffnungen kann in den Händen Gottes zu etwas Wunderbarem werden.

Man kann nicht umhin, bei der Entstehungsgeschichte dieses Kreuzes auch an das Bibelwort zu denken (Psalm 118, 22):

“Der Stein* den die Bauleute für wertlos erachtet haben, [* in unserem Fall: das Holz] erwies sich als der bedeutendste von allen…”